Schon in der ersten Genfer Konvention wurde das Rote Kreuz als offizielles Schutzzeichen und als Erkennungszeichen für die Sanitätsdienste anerkannt. Im Deutsch-Dänischen Krieg wurde 1864 erstmals Jean-Henry Dunants Idee einer neutralen und unabhängig agierenden Helfertruppe an der Realität des Krieges erprobt. So kam auch die Armbinde mit dem Schutzzeichen des Roten Kreuzes erstmals zum Einsatz.
Auf dieses Symbol der freiwilligen Helfer hatte man sich bei der Konferenz geeinigt. In späteren Fassungen des Genfer Abkommens wird darauf hingewiesen, dass es zu Ehren der Schweiz – Jean-Henry Dunants Heimat – durch Umkehrung der Farben des eidgenössischen Wappens ausgewählt wurde.
Als im Jahre 1868 eine Hilfsgesellschaft in der Türkei gegründet wurde, verwendete diese statt des Roten Kreuzes den Roten Halbmond auf weißem Grund. Islamisch und muslimisch geprägte Länder sollten nicht unter dem christlichen Zeichen des Kreuzes agieren. 1929 folgte dann die offizielle Anerkennung des Roten Halbmondes durch das "Internationale Komitee des Roten Kreuzes" (IKRK).
Beide Wahrzeichen werden als Symbol zu Schutzzwecken oder als Kennzeichen der Zugehörigkeit zum IKRK verwendet. In Kriegszeiten ist das Wahrzeichen sichtbarer Ausdruck des von den Genfer Abkommen gewährten Schutzes. Es zeigt den Kämpfern, dass Personen, Sanitätseinheiten oder Transportmittel durch die Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle geschützt sind.
Das IKRK, eine unabhängige humanitäre Institution, sieht sich als neutraler Vermittler bei bewaffneten Konflikten. Aus eigener Initiative bemüht es sich, den Opfern Schutz und Hilfe zu bringen.
(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 08.10.2018)
Quelle: WDR