Azteken

Montezuma II

Montezuma II. war der letzte Herrscher der Azteken. Er führte sein Volk zu Macht und Reichtum, bis die spanischen Eroberer kamen und das Aztekenreich beendeten.

Von Katharina James

Der "große Anführer"

Die Azteken waren ein Volk, das ungefähr vom 14. bis zum frühen 16. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Mexiko lebte. Einer ihrer berühmtesten Herrscher war Montezuma II. (auf spanisch auch Moctezuma II. genannt). Er regierte von 1502 bis zu seinem Tod 1520. Unter seiner Führung erreichte das Aztekenreich den Höhepunkt seines Reichtums und seiner Macht – aber auch sein Ende. Denn während Montezumas Herrschaft griffen die Spanier das Aztekenreich an und zerschlugen es.

Geboren wurde Montezuma um 1466 in der Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán. Sein voller Name lautete Montezuma Xocoyotzin, was "Zorniger Herr" bedeutet.

Bei den Azteken erbte nicht automatisch der älteste Sohn des Kaisers die Macht. Stattdessen trat nach dem Tod des alten Herrschers das männliche Familienmitglied dessen Nachfolge an, das als besonders fromm, politisch besonders geschickt oder militärisch besonders erfolgreich galt. Montezuma war ein geschickter General und konnte durch seine Eroberungen das Reich weiter vergrößern.

Ankunft der Spanier

Montezuma führte strenge Gesetze ein und besaß viele Soldaten. Er war der politische und religiöse Anführer der Azteken. Der Wendepunkt in seiner Herrschaft kam 1519, als spanische Eroberer unter Führung von Hernán Cortés an der Küste landeten.

Montezuma empfing sie freundlich und beschenkte sie mit Gold. In älteren Geschichtsbüchern steht, er habe die Spanier zunächst für göttliche Wesen gehalten, genauer für eine Wiedergeburt des gefiederten Schlangengottes Quetzalcoatl. Heute zweifeln Historiker aber an dieser Darstellung. Sie vermuten, dass Montezuma die Gefahr durch die Spanier erkannte und versuchte, die Eindringlinge durch einen freundschaftlichen Empfang milde zu stimmen.

Montezuma II. empfing die Feinde zunächst freundlich | Bildquelle: picture alliance / akg-images

Gefangenschaft und Tod

Doch Montezumas Plan ging nicht auf. Die Spanier nahmen ihn gefangen und zwangen ihn, unter ihrer Kontrolle weiter zu regieren. Etwa sechs Monate später starb er im Jahr 1520 unter ungeklärten Umständen. In einigen Berichte wird behauptet, die Spanier hätten ihn getötet, in anderen steht, er sei von seinen eigenen Untertanen gesteinigt worden, weil sie ihm eine Mitschuld für die Taten der Spanier gaben.

Nach Montezumas Tod folgte ihm sein Bruder Cuitlauac, der noch im selben Jahr an den Pocken starb. Der letzte Aztekenherrscher, Cuahtémoc, ergab sich 1521 den Spaniern und wurde vier Jahre später von ihnen hingerichtet. Montezumas Tochter heiratete einen Spanier, und ihre Nachkommen begründeten das Adelsgeschlecht  der Moctezuma, das bis heute Teil des spanischen Hochadels ist.

Montezuma II. im Kreise seiner Untertanen | Bildquelle: picture-alliance / dpa

(Erstveröffentlichung 2025. Letzte Aktualisierung 08.04.2025)

UNSERE QUELLEN

  • Camilla Townsend: "Fünfte Sonne. Eine Neue Geschichte der Azteken". Verlag C.H. Beck, 2023
  • Stefan Rinke: "Konquistadoren und Azteken. Cortés und die Eroberung Mexikos". Verlag C.H. Beck, 2023
  • Annette Bruhns, Dietmar Pieper: "Spiegel Geschichte: Inka, Maya, Azteken. Die geheimnisvollen Königreiche". Spiegel Verlag, 2014