Der Vater: Leopold Mozart
Johann Georg Leopold Mozart wurde am 14. November 1719 in Augsburg geboren und genoss eine ausgiebige Schulbildung. Als Musiker war er ein Meister an der Violine und der Orgel und schuf auch eigene Kompositionen.
1737 zog er nach Salzburg, um zu studieren. Das Studium führte er nicht zu Ende, stattdessen ließ er sich als Musiker und Kammerdiener beim Salzburger Domherrn anstellen. Später arbeitete er als Violinlehrer und schrieb ein anerkanntes Lehrbuch über das Geigespielen.
Kurz nach der Geburt von Wolfgang Amadeus Mozart wurde er Hof- und Kammerkomponist des Salzburger Fürsterzbischofs. Eine Aufgabe, von der er sich immer wieder für lange Zeit beurlauben ließ, wenn er mit seiner Familie auf Reisen ging, um seine Kinder Wolfgang und Nannerl als Wunderkinder in ganz Europa bekannt zu machen.
Leopold Mozart war ein Mann mit geschäftlichem Geschick und großem Talent, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen – eine Eigenschaft, die seinem Sohn allerdings fehlte. Obwohl Leopold Mozart für Wolfgang Amadeus lange Zeit die wichtigste Bezugsperson war, wurde ihr Verhältnis mit den Jahren zunehmend schwieriger.
Vor allem konnte Leopold Mozart sich nicht damit arrangieren, wie sein Sohn mit Einkünften umging und so manchen wichtigen Geldgeber vor den Kopf stieß. Und auch mit Mozarts Ehefrau sowie deren Familie verstand sich Vater Mozart offenbar nie. Am 28. Mai 1787 starb Leopold Mozart in Salzburg.
Im Schatten des Sohnes: Leopold Mozart
Die Mutter: Anna Maria Mozart
Anna Maria Mozart wurde am 25. Dezember 1720 als Tochter eines Verwaltungsbeamten in St. Gilgen geboren. 1747 heiratete sie Leopold Mozart, mit dem sie insgesamt sieben Kinder bekam, von denen jedoch nur Tochter "Nannerl" und Sohn Wolfgang das erste Lebensjahr überstanden.
Obwohl in jener Zeit eine hohe Kindersterblichkeit nicht ungewöhnlich war, litt Anna Maria Mozart sehr unter den Verlusten und verbrachte lange Zeit in Kur, um sich zu erholen.
An den Reisen, die Leopold mit seinen Kindern machte, nahm sie anfangs teil, später blieb sie meist mit ihrer Tochter daheim. Diesem Umstand verdanken wir heute viele Briefe, die Leopold Mozart von unterwegs an seine Frau schickte.
Größere Erwähnung in der Mozart-Geschichte findet die Mutter nur im Jahr 1777: Weil der Vater keinen Urlaub bekam, ging sie mit Wolfgang Amadeus Mozart auf eine Bewerbungsreise, die ihn von München nach Mannheim und von dort nach Paris führte, wo sie nach kurzer Krankheit am 3. Juli 1778 starb. Sie wurde 57 Jahre alt.
Die Mutter des Wunderkindes
Die Schwester: "Nannerl"
Maria Anna Walpurga Ignatia Mozart wurde am 31. Juli 1751 geboren. In die Mozart-Geschichte ging sie unter ihrem Rufnamen "Nannerl" ein. Auch sie war eine außergewöhnliche Pianistin. Sie soll auch eigene Stücke geschrieben haben, die das Lob ihres Bruders fanden, doch erhalten ist keines davon.
Leopold Mozart war sehr stolz auf das Talent seiner Tochter. Doch wie es in der damaligen Zeit üblich war: Nachdem der Sohn geboren war und ein noch größeres Talent zeigte, bekam er die volle Aufmerksamkeit.
Angeblich soll diese Bevorzugung des Sohnes kein Problem innerhalb der Familie gewesen sein. Anfangs reisten die beiden Mozart-Kinder als musizierendes Geschwisterpaar durch Europa. Doch auch nachdem "Nannerl" zu Hause blieb, ließ der Briefverkehr zwischen Bruder und Schwester nicht auf Eifersucht oder Neid schließen. Erst als Mozart verheiratet war, kühlte ihre Beziehung merklich ab.
"Nannerl" arbeitete später als Klavierlehrerin. Nach dem Tod der Mutter führte sie den Haushalt des Vaters. Mit 33 Jahren ging sie eine Ehe ein, die der Vater arrangiert hatte, damit sie versorgt war. Nannerl bekam drei Kinder, nur ein Sohn davon erreichte das Erwachsenenalter. Sie selbst hatte von der Mozart-Familie das längste Leben: Sie wurde 78 Jahre alt.
Nannerl tritt mit Bruder und Vater auf
Wolfgang Amadeus
Am 27. Januar 1756 erblickte Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart das Licht der Welt. Er war das siebte und letzte Kind von Leopold und Anna Maria Mozart. Von ihren ersten sechs Kindern hatte nur "Nannerl" überlebt. Der kleine Sohn der Mozarts zeigte sehr früh Interesse für Musik und hatte einen kaum zu bremsenden Ehrgeiz im Erlernen von Instrumenten, insbesondere Klavier und Geige.
Eine Schule besuchte er nie. Der Vater unterrichtete die Kinder selbst, offenbar erfolgreich: Denn Mozart sprach, beziehungsweise verstand, Italienisch, Französisch und Englisch. Überhaupt war er sprachlich sehr begabt, auch wenn er später für seine Musik immer Texte von anderen Autoren benutzte.
In seinen Briefen finden sich unzählige Wortspielereien. Auch seinen Namen änderte er häufiger. Als Künstler trat er ab etwa 1777 bis zu seinem Tod immer als Wolfgang Amadé auf. Der Name Amadé, beziehungsweise Amadeus, war eine lateinische Ableitung seines griechischen Vornamens Theophilus. "Wolfgang Amadeus Mozart" wurde er erst nach seinem Tod genannt.
Im Alter von 26 Jahren heiratete Mozart die Mannheimerin Constanze Weber. Mit ihr bekam er sechs Kinder, von denen nur zwei überlebten: die beiden Söhne Carl Thomas und Franz Xaver Wolfgang. Sie blieben allerdings selbst kinderlos, weshalb es heute keine direkten Nachfahren von Wolfgang Amadeus Mozart mehr gibt.
Mozart starb mit 35 Jahren am 5. Dezember 1791 in Wien und wurde auf einem Friedhof weit vor den Toren der Stadt beerdigt. Das Grab wurde zehn Jahre später eingeebnet, so dass es erneut genutzt werden konnte. Somit existiert heute keine richtige Grabstätte des berühmten Musikers.
Mozart am Klavier
Die Ehefrau: Constanze Weber
Am 4. August 1782 heiratete Mozart seine Frau Constanze Weber. Sie war die jüngere Schwester der Sängerin Aloisia Weber, die Mozart 1777 bei seinem Aufenthalt in Mannheim kennengelernt hat. Ursprünglich war Aloisia seine große Liebe. Er schrieb Stücke für sie, wollte sogar seine eigene Karriere für sie aufgeben. Doch sie erwiderte Mozarts Liebe nicht.
Trotzdem verbrachte er sehr viel Zeit bei ihrer Familie und soll sie auch finanziell unterstützt haben, sehr zum Missfallen von Leopold Mozart. Dieser hielt wenig von den Webers und war überzeugt, dass sie seinen Sohn nur ausnutzten. Er befahl ihm deshalb sogar, Mannheim zu verlassen.
1781 traf Mozart erneut mit der Weber-Familie zusammen, diesmal in Wien, wo sie inzwischen lebten. Und dort entdeckte Mozart seine Liebe für die jüngere Schwester Constanze. Sie soll für ihn die perfekte Lebenspartnerin gewesen sein. So kann man es zumindest den existierenden Briefen entnehmen. Allerdings wird ihr auch vorgeworfen, Teile der Mozart’schen Korrespondenz vernichtet zu haben. Vor allem jene, deren Inhalt ihr missfiel.
Nach Mozarts Tod zog sie die beiden Söhne allein groß. Sie kümmerte sich um seinen musikalischen Nachlass, sorgte dafür, dass viel Material zusammenblieb. 1809 heiratete sie einen dänischen Diplomaten, hielt aber die Ergänzung "Mozarts Witwe" immer in ihrem Namen.
1842 starb Constanze Mozart in Salzburg. Sie liegt heute im Salzburger Familiengrab der Mozarts, in dem auch Vater Leopold, ihr ärgster Kritiker, seine letzte Ruhe fand.
Mit Constanze war Mozart bis zu seinem Tod verheiratet
(Erstveröffentlichung: 2006. Letzte Aktualisierung: 30.03.2020)
Quelle: WDR