Stahlstich von Nicolas Francois Appert.

Frischhalten

Nicolas Appert – Erfinder der Konserve

Vor rund 200 Jahren wurde in Frankreich die Konservendose erfunden. Für den entscheidenden Auslöser sorgte Napoleon – damit seine Soldaten auf den Kriegszügen leichter versorgt werden konnten.

Von Malte Linde

Napoleon braucht Essen für seine Truppen

Nach der Französischen Revolution 1789 brach in Europa eine neue Phase der Kriegsführung an. Mehrere Hunderttausend Soldaten kämpften in riesigen Heeren gegeneinander, die es in dieser Größe bisher in der Neuzeit nicht gegeben hatte.

In früheren Kriegen hatten die Feldherren ihre mehr oder weniger überschaubaren Truppen noch mithilfe von Plünderungen ernährt. Das war angesichts der großen Anzahl von Soldaten nun nicht mehr möglich.

So konnte etwa Napoleon Bonaparte die eigenen Armeen auf seinen Feldzügen nicht ausreichend versorgen. Es starben mehr Soldaten an Unterernährung als durch die feindlichen Truppen.

Deshalb setzte Napoleon einen Preis von 12.000 Goldfranken für denjenigen aus, dem es gelingen würde, Lebensmittel länger haltbar zu machen.

Napoleon beim Übergang über den Großen St. Bernhard / Gemälde von Jacques-Louis David, 1801

Napoleon brachte die Konservendose ins Rollen

Ein Zuckerbäcker füllt Obst in Flaschen

Es war allerdings kein renommierter Wissenschaftler, der das Preisgeld gewann, sondern ein Mann aus der Küchenpraxis. Der französische Zuckerbäcker Nicolas Francois Appert schaffte es, Napoleons Aufgabe mit einem bis dahin unbekannten Verfahren zu lösen: durch das Sterilisieren von Lebensmitteln in Glasflaschen.

Nach dem Erhitzen wurden die Flaschen luftdicht verschlossen. So blieb ein Großteil der Vitamine erhalten.

Einmachen in Blech: Nicolas Appert, Erfinder der Konservendose

WDR Zeitzeichen 17.11.2024 13:38 Min. Verfügbar bis 18.11.2099 WDR 5


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Viel weiß man nicht über den 1749 geborenen Appert, der mit seiner Erfindung das Konservieren revolutioniert hat. Überliefert ist, dass er unter dem Namen Franz Nikolaus Abert als Koch am Hof des Herzogs Christian IV. von Zweibrücken arbeitete und danach als Zuckerbäcker nach Paris ging.

Dort war er dann unter dem Namen Nicolas Appert bekannt. Bei der Suche nach einem Verfahren zur Konservierung fand er Forschungsergebnisse des italienischen Geistlichen und Professors Lazzaro Spallanzani.

Der hatte bereits 1765 nachgewiesen, dass man die Entwicklung von Mikroben und anderen Kleinlebewesen durch Erhitzen und luftdichtes Abschließen verhindern kann. Auf dieser Basis entwickelte Appert das Verfahren des Konservierens von Obst und Gemüse in Glasbehältern.

Die Konserve besteht den Langzeittest

Apperts Erfindung wurde von der französischen Marine getestet. Auf den langen und stürmischen Seefahrten gingen zwar einige der gläsernen Konserven zu Bruch, aber die Lebensmittel in den unversehrten Behältern waren genießbar.

Der kreative Zuckerbäcker erhielt 1810 den versprochenen Preis "für die Kunst, alle animalischen und vegetabilischen Substanzen in voller Frische zu erhalten", wie es in der Verleihungsurkunde hieß.

Appert wurde zudem mit dem französischen Ehrentitel "Wohltäter der Menschheit" ausgezeichnet. Für die Nachwelt hielt er seine Erfindung in einem Kochbuch fest, das 1822 auch in deutscher Übersetzung erschien.

Mit seinem Preisgeld gründete Appert im Jahr 1812 eine Manufaktur, in der er kurze Zeit später Konserven aus Blech herstellte. Diese waren weitaus widerstandsfähiger als die bisher verwendeten Gläser.

1851 wurde auf der Weltausstellung in London eine 38 Jahre alte Appertsche Büchse geöffnet, um zu beweisen, dass der Inhalt auch nach so langer Zeit noch genießbar war. Zu diesem Zeitpunkt war Nicolas Appert bereits zehn Jahre tot, gestorben 1841 im Alter von 91 Jahren in Paris.

Leere Konservendosen ohne Etiketten.

Die Dose wurde zum weltweiten Erfolg

(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 13.09.2019)

Quelle: WDR

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