Für gewöhnlich begleiten die Hände unsere Sprache, ohne dass wir sie bewusst einsetzen. Wir unterstreichen zum Beispiel starke Worte durch eine geballte Faust oder wir öffnen die Hände, wenn wir freundlich und einladend sprechen.
Wenn aber jemand eine bewusste Lüge ausspricht, also in voller Absicht täuschen will, funktioniert das unwillkürliche Zusammenspiel von Wort und Hand nicht mehr richtig.
Der Lügende spürt dies und versucht verräterische Signale zu unterdrücken, Handbewegungen und Körpersignale auf ein Minimum zu reduzieren. Dieses Missverhältnis ist für einen geschulten Beobachter erkennbar.
Zusätzlich kann sich ein ungeübter Lügner durch weitere Gesten verraten: Ungewöhnlich oft wandern seine Hände zum Gesicht, etwa um sich die scheinbar juckende Nase zu kratzen.
Beide Signale sind natürlich kein eindeutiger Beweis, aber ein Indiz für eine Lüge. Die meisten Menschen haben ein sehr feines Gespür für die richtige Körpersprache und sind zumindest irritiert, wenn Worte und Gesten eines Redners nicht übereinstimmen.
(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 09.07.2019)
Quelle: WDR