Mehndi – Kunstvolle Handbemalung mit Henna
"Mehndi" ist ein Begriff für den Farbstoff des Hennastrauchs und für das traditionelle Henna-Make-up. Die zeremonielle Form der Hand- und Fußbemalung ist ein fast 5000 Jahre altes Ritual aus dem Orient.
Die Frauen in Indien, Marokko und anderen islamischen Ländern haben die Handbemalung zu einer hohen Kunst entwickelt. Meist kommt eine besondere Künstlerin ins Haus, die mit feinen Pinseln und spitzen Federn die verschlungenen Muster auf die Hände der Gastgeberin aufträgt.
In Indien tragen Bräute den Henna-Schmuck, der in diesem Fall von einer weiblichen Verwandten aufgetragen wird. Die Verzierung kann einen ganzen Tag dauern, anschließend trocknet das Kunstwerk über Nacht. Am nächsten Morgen wird die Henna-Kruste entfernt und das Muster noch einmal nachgezeichnet.
Die rot-orangenen Schnörkel und Kringel schmücken bis zu einem Monat den Handrücken der verzierten Frau. Auch im Westen sind die vergänglichen Henna-Tattoos inzwischen in Mode gekommen und werden in speziellen Tattoo-Studios als Körperschmuck angeboten – ohne traditionelle Bedeutung.
Schönes Handwerk
Ringe – Zeichen der Verbundenheit
Einer der berühmtesten Ringe der heutigen Zeit ist der "Eine Ring" aus dem Roman "Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien. Er wurde im Feuer der Schicksalsberge geschmiedet und verleiht seinem Träger die Macht der Weltherrschaft.
Durch seine magische Form ohne Anfang und Ende ist der Ring schon seit prähistorischen Zeiten ein beliebtes und gebräuchliches Schmuckstück in allen Kulturen. Manche Ringe haben symbolische Bedeutung und dienen zum Beispiel dem Schutz vor bösen Geistern.
Andere Ringe erfüllen praktische Zwecke, wie etwa ein Giftring, dessen Pulver dem Träger als letzter Ausweg dient, oder der Siegelring. Ringe können auch als äußeres Zeichen für Reichtum getragen werden.
In der westlichen Welt tauscht ein Paar bei der Eheschließung Ringe aus. Nach altem Brauch steckt der Bräutigam der Braut den Ehering an den Ringfinger der linken Hand. Der Ringfinger ist der unbeweglichste Finger, der am wenigsten aktiv ist und deshalb als der sauberste gilt. Am Finger der Brautleute symbolisiert er ihre Einwilligung, das Band der Ehe einzugehen. Er zeigt die Zusammengehörigkeit des Paares.
Um symbolische Bedeutungen kümmert sich die heutige Ringmode nur noch wenig. Ringe werden nach Lust und Laune in allen Farben und Formen an allen Fingern getragen und drücken allenfalls die Stimmung der Trägerin oder des Trägers aus.
Verbindender Schmuck
Fingernägel – selbstgewachsener Schmuck
Fingernägel sind ein Überbleibsel der Evolution. Wir brauchen unsere Krallen heute kaum noch. Die menschlichen Fingernägel wachsen etwa einen Millimeter in zehn Tagen und müssen meist regelmäßig geschnitten werden, da sie im alltäglichen Gebrauch nicht genügend abgenutzt werden.
Lange Fingernägel waren früher ein Statussymbol auch für Männer. Man zeigte, dass man keine schwere Handarbeit verrichten musste. Da sie so aber auch für alle anderen Tätigkeiten hinderlich waren, beschränkte man sich auf den Nagel des kleinen Fingers.
Noch heute dienen lange Fingernägel als Schmuck. Um die Unannehmlichkeiten zu vermeiden, tragen viele Frauen angeklebte Fingernägel, die bei der Arbeit abgenommen werden können. Viele Fingernagel-Studios bieten Nagelpflege und künstliche Fingernägel in allen Farben und Längen.
Handschuhe – modisches Accessoire und praktischer Nutzen
Als Schutz vor Kälte, beim Putzen, bei Gartenarbeiten oder im Operationssaal kommen heute Handschuhe zum Einsatz. Es gibt sie aus Leder, aus Gummi, mit oder ohne Latex, aus Stoff, Wolle oder Seide.
Dennoch sind die besten Zeiten des Handschuhs vorbei. Der praktische Nutzen steht im Vordergrund, nur noch bei wenigen Anlässen schmücken wir unsere Hände mit edlen Stoffen.
Im Mittelalter dagegen gehörten prunkvolle Handschuhe zum Ornat des Königs. Sie waren aus Purpurseide und mit Perlen und Edelsteinen bestickt. Der Männerhandschuh galt als Symbol der Macht, der Frauenhandschuh war ein Liebespfand.
Im 18. oder 19. Jahrhundert war der Handschuh ein fast unverzichtbares Kleidungsstück. Es galt als ungezogen, jemandem die bloße Hand zum Gruß zu reichen. Für jeden Anlass hatte der Gentleman ein passendes Paar Handschuhe im Schrank. Sie waren aus feinsten Materialien und stets gepflegt und sauber.
Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war der farblich abgestimmte Handschuh ein wichtiges Accessoire der Abendgarderobe und ein Statussymbol. Heute findet sich die modische Vielfalt vor allem bei den Sporthandschuhen. Für Golfer, Autofahrer, Radsportler, Reiter, Skifahrer, Boxer, Roller-Scater und viele mehr werden passende Modelle kreiert – der wahre Profi trägt den richtigen Handschuh.
(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 09.07.2019)
Quelle: WDR