Der Deutsche Bund wurde 1815 beim Wiener Kongress gegründet und bestand bis 1866. Er war kein einheitlicher Bundesstaat wie das heutige Deutschland, sondern lediglich ein loser Staatenbund – sozusagen ein Verein mit 34 Mitgliedern. Dazu gehörten etwa Österreich, Preußen, Bayern, Baden und Sachsen, aber auch einige kleine Staaten wie Braunschweig.
Das Dach der Organisation bildete der Bundestag. Er war ein Gesandtenkongress, keine Zentralregierung – und hatte deshalb nur eine beratende Funktion, keine Entscheidungsmacht. Die Mitglieder tagten zunächst in einem prunkvollen Gebäude namens "Palais Thurn und Taxis" in Frankfurt am Main und in späteren Jahren in der Paulskirche.
1866 verließ Preußen nach dem Deutschen Krieg gegen Österreich den Deutschen Bund und erklärte ihn für aufgelöst.
(Erstveröffentlichung 2024. Letzte Aktualisierung 02.04.2024)
FACHBERATUNG
Dr. Björn Onken
Akademischer Rat, Lehrstuhl Didaktik der Geschichte, Universität Duisburg-Essen
UNSERE QUELLEN
- Ferdinand Gregorovius: "Europa und die Revolution. Leitartikel 1848-1850". Verlag C.H. Beck, München 2017
- James Hawes: "Die kürzeste Geschichte Deutschlands". Ullstein Taschenbuch. Berlin, 2019
- Alexandra Bleyer: "1848. Erfolgsgeschichte einer gescheiterten Revolution". Reclam Verlag, Ditzingen 2022
- Dieter Hein: "Die Revolution von 1848/49". Verlag C.H. Beck Wissen. München, 6/2019
- Klaus Ries: "Europa im Vormärz. Eine transnationale Spurensuche". Schriften der Siebenpfeiffer-Stiftung, Band 10. Thorbecke Verlag, Ostfildern 2016
Quelle: WDR