Bakterien, Einzeller, Pflanzen und Tiere – sie alle brauchen Vitamine, die entscheidenden Rädchen im Stoffwechsel. Vitamine dienen dabei nicht als Energieträger, sondern sie sind Lieferanten unzähliger Substanzen, die erst den lebensnotwendigen Stoffwechsel der Zellen möglich machen. Auch die Pflanze kann nur gedeihen, wenn sie mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt wird.
Anders als beim Menschen sind bei den Pflanzen die Vitamine jedoch nicht essentiell. Pflanzen bilden sich selbst die Vitamine, die sie brauchen. Der Mensch muss sie über die Nahrung erst aufnehmen oder aber er versorgt sich mit Vorstufen von Vitaminen, den sogenannten Provitaminen, die dann in Vitamine umgewandelt werden.
Noch ist nicht endgültig geklärt, warum dem Menschen die Fähigkeit fehlt, sich seine Vitamine selbst zu produzieren. Eine Erklärung: Der Mensch tritt auf der Evolutionsleiter erst viel später in Erscheinung.
Möglicherweise musste er die Fähigkeit, Vitamine selbst zu produzieren, nicht entwickeln. Nahrung in Form von Pflanzen und Tieren – und damit auch Vitamine – war ja in ausreichender Menge vorhanden.
So könnte man spekulieren, dass eine eigene Vitaminproduktion evolutionär gesehen einen Luxus bedeutet haben könnte, also einen unnötigen Energieaufwand. Warum dann aber mit Vitamin D doch ein Vitamin im menschlichen Körper gebildet werden kann, ist unklar.
Vitamin D ist wichtig für den Knochenstoffwechsel. Es scheint bei uns in Deutschland zu den wenigen Vitaminen zu gehören, bei denen tatsächlich unter bestimmten Umständen eine gewisse Unterversorgung festzustellen ist.
Vitamin D wird in unserer Haut gebildet, unter dem Einfluss von Sonnenlicht. Wer sich viel in geschlossenen Räumen aufhält oder selten das Haus verlässt, könnte zu wenig Vitamin D produzieren.
Natürlich kann es auch über die Nahrung aufgenommen werden. Wenn wir selbst ausreichend Vitamin D produzieren wollen, genügt pro Tag eine halbe Stunde Sonnenlicht auf Gesicht und unbedeckte Unterarme.
Quelle: SWR | Stand: 10.12.2020, 12:03 Uhr