Als kleines Mädchen war Katharina von ihren Eltern ins Kloster Nimbschen bei Grimma gegeben worden und wurde Nonne. Als sie eine junge Frau war, erreichten Martin Luthers Ideen der Reformationszeit auch ihr Kloster und Katharina sog die neue Lehre in sich auf.
Gemeinsam mit acht anderen Nonnen gelang ihr 1523 die Flucht aus dem Kloster. Sie schlugen sich bis Wittenberg durch, dem damaligen Zentrum der Reformation. Dort kam Katharina im Haus des Malers Lucas Cranach unter.
Eine alleinstehende Frau hatte es damals schwer, nach und nach heirateten die entflohenen Nonnen. Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, aber im Jahr 1525 heirateten auch Martin Luther und Katharina von Bora.
Nicht allen gefiel diese Verbindung zwischen entflohener Nonne und geächtetem Mönch. Doch Katharina führte den Haushalt, betrieb Viehzucht und baute Gemüse an und sie brachte das ehemalige Kloster auf Vordermann. Im Lauf der Jahre bekam sie sechs Kinder und gab Martin Luthers Leben noch einmal eine entscheidende Wendung, die auch seine Theologie veränderte. Das gesellige Leben der Luthers wurde Vorbild für viele Generationen von Pfarrersfamilien.
Martin Luther und Katharina heirateten 1525
Quelle: SWR | Stand: 31.03.2020, 11:26 Uhr